Satin Doll Productions
Pressespiegel
Olaf Polziehn
Live At Jazztone Lörrach
SDP 1054 |
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[ Vittorio Lo Conte - All about Jazz Italia 07/2007 ] |
Olaf Polziehn Trio feat. Scott Hamilton
Live at Jazztone Lörrach
Mit der Aufnahme des Trios um den Pianisten Olaf Polziehn im Lörrach Jazz Club sind gleich
zwei Jubiläen gefeiert worden: zum einen das 50-jährige Bestehen des Lokals, in dem fast alle
große Namen der europäischen Jazz-Szene aufgetreten sind. Zum anderen feierte der Musikverlag
Satin Doll des Produzenten Frieder Berlin, eine wichtige Anlaufstelle für Musiker aus
Baden-Württemberg, sein 15-Järhiges Jubiläum.
Olaf Polziehn steht ganz oben auf der Liste und ist mit seinem Trio im deutschsprachigen
Raum unterwegs. Einer der wichtigsten Namen der internationalen Mainstream-Szene ist der
Saxofonist Scott Hamilton. Seine Leidenschaft gilt der klassischen Stilrichtung, die er
vertieft und die zum Motor seiner eigenen künstlerischen Ausdrucksweise wurde. Man kann
ihn als einen der besten Spezialisten auf diesem Gebiet bezeichnen, mit einem zeitlosen
Bop/Swing.
In einer technisch optimal gelungenen Aufnahme mit Live-Charakter zeigt Polziehn, wie man
den Standards, dank seiner Fantasie beim Improvisieren, eine neue Energie verleihen kann.
Ingmar Heller begleitet ihn dabei schon viele Jahre am Kontrabass. Seit der ersten Aufnahme
für Satin Doll ist er dabei und so erlebt man das Trio als eine eingespielte und perfekte
Einheit. Das ausgezeichnete interplay in der Reihe der Trios mit klassischer Ausrichtung im
Bop, die geschmackvolle Auswahl der Melodien und Harmonien und die Intensität des Ausdrucks
aller Darbietungen sind die Stärken dieser Aufnahme.
Die Hälfte der Stücke werden von Scott Hamilton begleitet, der am Saxophon in überragender Weise
die Tradition der Saxofonisten der vorangegangenen Ära bis zu John Coltrane wieder aufleben lässt.
In „Skylark“ zeigte er sein ganzes Können und überzeugte mit einer ausgereiften Technik, in der
sich Ausdruck und die Beherrschung des Instruments die Waage halten.
Die gelungene Feier der beiden Jubiläen von Club und Plattenverlag verdiente eine Veröffentlichung.
Herausgekommen ist ein Werk auf digitalem Tonträger, das nichts dem Zufall überlässt. Konzentriert
und ohne Schwächen, die es mitunter bei Live-Mitschnitten gibt.
Vittorio Lo Conte, All About Jazz Italia, 7/2007
Übersetzung: Gabriella Segreto
Originalartikel: italia.allaboutjazz.com/php/article.php?id=1800
See also:
Weiterer italienischer Artikel über American Songbook Vol. 2 unter:
italia.allaboutjazz.com/italy/reviews/r0405_019_it.htm
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[ Jazz Podium - November 2006 ] |
Olaf Polziehn Trio feat. Scott Hamilton
Live at Jazztone Lörrach
Olaf Polziehn hat sich in den letzten Jahren zu einem der besten deutschen Pianisten entwickelt. Auf dieser
Live-Aufnahme, die im Januar 2006 zum 50. Geburtstag des Jazz Clubs Lörrach entstand, zeigt er sein Swingfeeling,
seinen kultivierten Anschlag und seine Ausdrucksfähigkeit höchst eindrucksvoll im Trio mit Bassist Ingmar Heller
und Schlagzeuger Alan Jones. In einem ausgewogenen Programm aus acht Songs hat er bei vieren als Gast den
Tenorsaxophonisten Scott Hamilton dabei. Der Amerikaner Hamilton, der seit einigen Jahren in London lebt,
ist seit 30 Jahren einer der herausragenden Musiker des Mainstream Jazz mit unzähligen Veröffentlichungen
unter eigenem Namen. Er demonstriert seine Balladenkunst hier mit „Skylark“ oder „Have you met Miss Jones“,
wird aber auch etwas zupackender in seiner Eigenkomposition „Blues“. Die sieben Standards im Programm mögen
viel gespielt sein, aber diese vier Musiker lassen sie auf kreative Weise wie neu klingen. Eine sehr stimmige
Aufnahme, bei der man gern dabei gewesen wäre!
Hans-Bernd Kittlaus, Jazz Podium, November 2006
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[ Jazzzeitung - Oktober 2006 ] |
Olaf Polziehn feat. Scott Hamilton
Live at Jazztone Lörrach
Es war ein glanzvolles Konzert, das das Olaf Polziehn Trio Anfang des Jahres im Lörracher Jazztone gab,
zum fünfzigjährigen Bestehen des Clubs. Einer der aufregendsten jungen deutschen Pianisten hatte sich eigens den amerikanischen
Saxophonisten Scott Hamilton als Gast geholt, der die Hälfte des Programms begleitete.
Stilsicher bewegt sich das Quartett auf dem Boden der
Tradition, handelt Standards ab. Zwischen swingendem und modernem Mainstream bewegt sich Polziehn, was Hamilton natürlich sehr
entgegenkommt. Ob "Woody´n You", "Have you met Miss Jones" oder "Skylark" angestimmt wird, stets ist die Stimmung auf dem Siedepunkt.
Es ist wirklich so wie man Hamilton nachsagt: Er vereinigt Coleman Hawkins, Ben Webster und Lester Young in einer Person.
Elegant, relaxt und einfallsreich ist er den Heroen auf der Spur.
5 von 5 Punkten.
Reiner Kobe, Jazzzeitung, Oktober 2006
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[ Badische Neueste Nachrichten - März 07, 2005 ] |
Olaf Polziehn & Scott Hamilton
at Jazzclub Birdland 59, Ettlingen
Wie es sich gehört, wurde zunächst das begleitende Trio vorgestellt. Bei der Eigenkomposition „Soon" wurden auch schnell die Qualitäten
der Musiker deutlich. Olaf Polziehn ist ein technisch versierter Pianist mit einem begrüßenswerten Hang zu schön klingenden Harmonien und
fließenden Übergängen. Bassist Igmar Heller teilt mit dem versierten Schlagzeuger Jens Düppe nicht nur das Gefühl für den präzisen Rhythmus,
er ist auch jederzeit zu einem kraftvoll-beseelten Solo in der Lage. Zudem hatten Polziehn und seine drei Kollegen ihre „Hausaufgaben" gemacht:
Obwohl dies der erste gemeinsame Auftritt mit dem vorwiegend in London lebenden Hamilton war, klang es von Anfang an gleich so, als hätten
sie schon jahrelang zusammen gespielt.
Neben Bekanntem wie dem Ohrwurm „Flamingo" oder Coleman Hawkins „Get happy" hatte Hamilton auch eher unbekannte Titel wie Hoagy Carmichaels
„Skylark" oder Woody Hermans „Apple honey" ausgesucht. Und er bewies gleich bei den ersten Tönen seine Ausnahmequalitäten. Ein kraftvoller
Ton und eine stupende Technik sind dabei die Voraussetzungen für die wunderschönen Läufe, die er seinem Tenorsaxofon entlockt. Dabei kommt
es ihm weniger auf expressive Kraftakte an, sondern auf die swingenden Harmonien. Aber die elegante Grandezza, mit der er sich durch seine
Schwindel erregenden Soli bewegt, täuscht:
Da steckt sehr viel intensive Beschäftigung mit den Themen und den musiktheoretischen Vorgaben dahinter.
Seine unüberhörbare Vorliebe für den swingenden Jazz der 40er und 50er Jahre hat Ihm gelegentlich den Vorwurf des „Revival Musikers"
eingebracht. Hamilton sieht das gelassen. „Ich fühle mich überhaupt nicht anachronistisch", erklärt er beim Gespräch in der Pause,
„ich spiele einfach die Musik, die ich mag. Und offenbar scheint die den Leuten zu gefallen. Im voll besetzten „Birdland 59" gab es
dann Ovationen, auch von Womi Schmidt, dem Jazzredakteur des SWR-Fernsehens, der zum ersten Mal im Club war: „Ich hatte zunächst Bedenken,
ob man im Keller keine kalten Füße bekommt. Aber das ist nicht eingetreten, im Gegenteil, bei der Musik wird einem richtig warm ums Herz."
Heinz Klusch, Badische Neueste Nachrichten, März 07, 2005
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