Satin
Doll Productions
Pressespiegel
Matthias Daneck
Seven portraits of....
SDP 1012 |

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[ Stuttgarter Zeitung, 13.11.97 ] |
Störungsfrei Neue CD von Matthias Daneck Sein Wohnort in Lörrach hat den
Schlagzeuger Matthias Daneck nicht daran gehindert, im Kreis um die Bassistin Karoline
Höfler ein festes Mitglied der Stuttgarter Jazzszene zu werden. Mit seiner Formation
N.O.W. spielte er seine siebenteilige Suite mit dem umständlichen Titel "Seven
portraits of obviously unpredictable mood swings and subsequent behaviour" ein. Er
nimmt also mit dem Bassisten Henning Sieverts, dem Saxophonisten Matthias Erlewein und dem
Gitarristen Norbert Scholly "offensichtlich unvorhersehbare Stimmungsumschwünge und
das folgende Verhalten" unter die Lupe. Eine derartige Ankündigung läßt eigentlich
wilden Free-Jazz erwarten, doch weit gefehlt: Das Quartett wartet mit überlegten, streng
durchkonzipierten Stimmungsbildern auf. Sie swingen, und sie erinnern an Tangos und
Calypsos. Sie rocken ein wenig, und sie haben Raum für die Fröhlichkeit der Salsa. Dabei
gibt sich Matthias Daneck nicht mit eindimensionalen Rhythmen zufrieden; er sorgt wo immer
es geht, für Überlagerungen. Die allerdings sind so konstruiert, daß sich ihre
Bestandteile stets störungsfrei ergänzen. Nachdenklich und lyrisch sind diese Stücke:
Meisterwerke einer unaufdringlichen Kunst, die Schönheit und Ausdruck zu verbinden weiß.
(ws)
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[ Jazz Podium 12/96 ] |
Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum Ihr lieber Kollege - gerade noch
geschwätzig und gutgelaunt - plötzlich griesgrämig mit langem Gesicht vor sich
hinstarrt? Matthias Daneck jedenfalls hat sich diese Frage gestellt und nicht nur das.
Sieben dieser "unvorhersehbaren" menschlichen Stimmungswechsel - "Mood
Swings" - portraitierte er in seiner Suite mit dem komplizierten Titel der CD. Für
die Einspielung konnte der Trommler und zweifache "Jugend jazzt"-Preisträger
drei ambitionierte Musiker der deutschen Jazzszene gewinnen: Die beiden Kölner Matthias
Erlewein, sax, und Norbert Scholly, g sowie Henning Sieverts,b, aus München. Das Quartett
formt ein erstaunlich homogenes Klangbild, das Konzentration, kontrollierte Energie und
Ruhe auch in den schnellen Tempi ausstrahlt.
Die Unisono -Themen von Saxophon und Gitarre erinnern in Sound und Phrasierung an
Scofields "Flat out", was aber nicht die Eigenständigkeit von Idee und
Umsetzung der "Mood Swings" schmälert. In der Grundstimmung eher
lyrisch-verhalten und leise knisternd, verwandeln sich die Stücke mal graduell, mal
plötzlich und überraschend. Swing-, Calypso-, Marsch-, Salsa- und Rockanleihen gehen
ineinander über; ebenso Beginn und Ende der sieben Stücke, die scharf nur durch den
Zähler des CD-Players getrennt werden. Ein Spiel um Verwandlung und Verdrehung der
Perspektive. (Clemens Zoch)
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