Satin
Doll Productions
Pressespiegel
Jochen Feucht
Signs On Lines
SDP 1019 |
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[ Jazz Podium 3/98 ] |
Sie sind die Asketen im Jazz und gleichzeitig dessen Hardliner: Saxophonisten, die
sich in Triobesetzung - ohne Melodie-Instrument, nur von Baß und Schlagzeug begleitet -
vors Publikum wagen: schwierig zu spielen, nicht einfach zu konsumieren. Umso
bemerkenswerter, daß der schwäbische Nachwuchs-Musiker Jochen Feucht auf diesem
schwierigen Terrain bravourös bestehen kann. Mit "Signs on Lines" ist ihm ein
starkes Stück moderner Jazz gelungen, der sich nicht in akademischen Allüren verrennt ,
sondern mit improvisatorischer Stärke und musikalischer Kurzweil aufwartet. Auf dem
Sopran-Saxophon faucht der Youngster mit Verve durch die Eigenkompositionen, während er
sich auf dem Tenor-Instrument eher als gezähmter Geschichtenerzähler mit wunderschönem
Ton profilieren kann. Zu seiner Seite stehen ihm dabei Bassist Christian Ramond und
Drummer Jochen Rückert / Sidemen, die in der Lage sind, sensibel zu begleiten, beherzt
den Takt zu geben und interaktiv mit dem Leader zu kommunizieren. (Michael Stürm)
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[ Stuttgarter Zeitung, 4.12.97 ] |
Ordentlich Druck
Das Jochen Feucht Trio mit neuer CD. Auf seiner Debutplatte "Warm Jazz"
spielte Jochen Feucht 1994 so herrlich unaufgeregt, gelassen und herzlich, wie dies nur
bei wenigen modernen Jazzproduktionen anzutreffen ist. Mit seiner zweiten Platte
"Signs On Lines" unterstreicht er nun im klassischen Trioformat mit Baß und
Schlagzeug, daß er auch ordentlich Druck machen kann, ohne in leeres Powerplay zu
verfallen. Wie Regentropfen hüpfen seine Saxophontöne im Titelstück über den Groove
des Bassisten Christian Ramond und des Schlagzeugers Jochen Rückert. "Time
Game" lebt von überraschenden Tempowechseln, wobei das Sopransaxophon vergnügt
durch Variationen des Hauptmotivs tänzelt. Mit "By Heart" knüpft Jochen Feucht
auf dem Tenorsaxophon an die entspannte Atmosphäre der Platte "Warm Jazz" an.
Wie er hier mit den Klangfarben des Instruments spielt und dabei die freien
Improvisationen seiner Partner zusammenhält, geht unter die Haut. In vieren der elf
Stücke ergänzt der Trompeter und Flügelhornist Sebastian Studnitzky das Trio.
(ws)
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[ Jazz thing 11/97 ] |
Mit "Signs On Lines" bestätigt das Jochen Feucht Trio, daß junge
europäische Jazzmusiker nicht in Ehrfurcht erstarren müssen vor der übermächtigen
amerikanischen Jazztradition: Denn weil der Sopran- und Tenorsaxophonist Jochen Feucht,
der Bassist Christian Ramond und der Schlagzeuger Jochen Rückert auf ein
Harmonie-Instrument verzichten, können sie freie Melodielinien und pulsierende Rhythmen
entwickeln, um klassische Avantgarde und zeitgenössische Moderne zu verarbeiten und zu
verbinden. Dabei nutzen die drei Musiker den durch die Besetzung vorgegebenen Raum dazu,
um die Pause als musikalisches Mittel zur Spannungssteigerung einzusetzen. Unter anderem
auch deshalb erweisen sie dem Jazz mehr Respekt als ein Großteil ihrer amerikanischen
Kollegen. (LAU)
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