Satin
Doll Productions
Pressespiegel
Daniel Küffer
It`s a Jam in Town
SDP 1010 |
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[ Jazz Podium 3/96 ] |
"It`s A Jam" heißt der in Quartettbesetzung eingespielte Plattenerstling
des jungen, dynamischen Schweizer Saxophonisten Daniel Küffer, eine Platte mit Pep, die
schon vor dem Auflegen mit einer sehr originellen Hüllengrafik zu bestechen weiß. Ihre
Entstehungsgeschichte ist nicht alltäglich. Als Küffer seine Ausbildung an der
Berufsschule der Swiss Jazz School SJS in Bern mit einem Quartettprojekt abschloß,
erntete er damit derart viel Erfolg, daß er sich entschloß, neben einer Reihe von
Konzerten auch gleich eine "direct-to-dat"-CD einzuspielen.
Was vorerst bloß als musikalisches Souvenir gedacht war, erweist sich im
nachhinein als hervorragende, zupackende und weit über dem Durchschnitt stehende
Jazzproduktion. Begleiter von Küffer sind Gitarrist Axel Fischbacher, Bassist Dani
Fricker und Drummer Matthias Daneck. "Joy Spring", die Eröffnungsnummer, führt
mit Melancholie und einer Kargheit, die sich nicht allein mit der Abwesenheit des Pianos,
sondern aus dem bewußten und gekonnten Einsatz der künstlerischen Mittel erklärt,
gleich mitten ins musikalische Geschehen. Küffer am Sopransax weiß mit der subtilen
Poesie des vierzigjährigen Themas hervorragend umzugehen und ihm eine Folge neuer,
inspirierter Aspekte abzugewinnen. Robust und "straight ahead" dann Axel
Fischbachers "I don`t dance". Der international bestbekannte Gitarrist heizt ,
unterstützt von Dani Frickers Walkin`Bass und den treibenden Becken von Matthias Daneck,
tüchtig ein.
Das interaktiv vorzüglich abgestimmte und äußerst differenzierte Zusammenspiel
in stets wechselnden Phrasierungen erstreckt sich auch über die anderen Titel der
Glitzerscheibe. "Yesterdays" von Jerome Kern, die klassische Kitschballade?
Küffers eigenwillige Interpretation auf der dichten Basis eines subtil gewobenen
Gitarrenteppichs läßt alles "gestern" vergessen und bestätigt die
zeitgenössische, künstlerische Identität des Interpreten. Auch die übrigen Standards
verweigern sich der heute so beliebten Spurensuche in verschollenen Epochen; vielmehr sind
sie in eine im Gestus des Bewußtseins der zeitlichen und gesellschaftlichen Distanz
frisch und unbekümmert angegangene Auseinandersetzung mit den musikalischen Leitmotiven.
Auf die Fortsetzung sind wir gespannt. Jam it again, Dan! (Ulrich Roth)
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