Satin Doll Productions
Pressespiegel
Peter Lehel

Heavy Rotation
SDP 1024



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[ Jazz Podium 7-8/98 ]


Sozusagen "nachgereicht" hat der Jazzpreisträger 1997 des Landes Baden-Württemberg, der Saxophonist Peter Lehel, seine heimische "Diplomarbeit" in Form der brandneuen CD "Heavy Rotation" , die überzeugend deutlich macht, warum er diese Auszeichnung verdient hat.
Es ist gleichzeitig auch die erste Platte mit seinem eigenen ständigen Quartett, in dem Ull Möck am Piano, Mini Schulz am Bass und Dieter Schumacher am Schlagzeug kongenial den musikalischen Raum gestalten, in dem Peter Lehel sein Saxophon- und Baßklarinettenspiel virtuos entfalten kann. Sieben der zwölf Kompositionen stammen von Lehel selbst, der damit erneut seine superbe Begabung auch als Komponist unter Beweis stellt, zwei vom Pianisten Möck und drei Stücke sind Coverversionen, darunter der 60er-Jahre-Reißer "I feel good" von James Brown sowie eine Kurt Weill-Komposition.

Mit einem verschmitzten Auftakt legt die CD los - mit dem Titel "Finale", einem intervallreichen Thema von Peter Lehel, in dessen Verlauf das Tenorsaxophon und das Piano nach der "Pfeife" des energischen Schlagzeugs tanzen dürfen. Nach dem gut durcharrangierten "Papa Groove" entwickelt sich ein erster Höhepunkt mit dem klassischen 12-Takter "Bits of Blues", in dem Lehel den großen Coltrane geradezu mitspielen läßt, während Möck und Bassist Mini Schulz mit hörenswerten Chorussen glänzen. Zur Mitte der CD hin dann die Highlights: In der wunderschönen Ballade "Lost April" zeigt Peter Lehel, daß er trotz (oder gerade wegen?) all der Vorbilder wie der großen "Red Hot Tenormen" Webster, Hawkins, Trane seine eigene Stimme gefunden hat, deren Hauptmerkmal eine lässige Eleganz mit scharfen Konturen ist. Das Titelstück "Heavy Rotation" dreht sich gezirkelt in der ungewöhnlichen Form des Tangos und bringt neben einem vielschichtigen Arrangement ein himmelstürmendes Sopransaxophon des Komponisten Lehel. Und wer das ultimative zeitgenössische Power-Tenorsaxophon hören will, wird sich an der Weill-Kopmposition "This is new" begeistern. Noch einen Brenner gibt es mit "Prison Changes" von Ull Möck, das an beste Bebop-Zeiten erinnert. Der Rausschmeißer ist die R&B Nummer "I feel good", die ober-"soulig", sogar mit "slap-bass" rüberkommt.
Mit dieser Scheibe hat Peter Lehel wieder einmal gezeigt, in wievielen Sätteln er in jede beliebige Richtung reiten kann und trotzdem immer ankommt. Eine CD, die man guten Gewissens auch anspruchsvollen Jazzkennern empfehlen kann. (Georg Kleinert)

 

[ Satin Doll Productions ]