Satin Doll Productions
Pressespiegel
Timeless Art Orchestra

"Without Words"
SDP 1005



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[ Junge Freiheit Nr. 2/95 ]


Das "Timeless Art Orchestra" wurde 1991 anläßlich der Verleihung des Jazz-Preises von Baden-Württemberg von dem Saxophonisten Klaus Graf gegründet und umfaßt zehn Mitglieder. Die Besonderheit dieses Orchesters ist es, daß ausschließlich Kompositionen und Arrangements der Orchestermitglieder einstudiert und gespielt werden. Nun liegt eine erste CD dieses hochinteressanten Orchesters vor, die beim Label "Satin Doll Music" unter dem Titel "Without Words" (SDP 1005-1) erschienen ist. Darauf finden sich insgesamt elf Titel, die allesamt die großen musikalischen Fähigkeiten dieser Formation wiederspiegeln. Wer hier nur Big-Band-Sound wohlbekannter Prägung zu finden meint, sieht sich getäuscht. Es sind großartige Soli, wie z.B. die des Pianisten Schrack oder die des Gitarristen Martin Wiedmann zu hören, dazu kommt eine traumwandlerische Sicherheit beim Zusammenspiel, geschliffene Bläsereinsätze, kurz: alles, was das Herz des Jazz-Hörers höher schlagen läßt. Als Prädikat dieser rundum gelungenen Einspielung daher die Höchstwertung: absolut empfehlenswert. (Michael Wiesberg)

[ Jazz Podium 6/94 ]


Altsax, Sopransax, Tenorsax, Klarinette, Baßsax, Baritonsax, Altflöte, Baßflöte, Trompete, Flügelhorn, F-Horn, Baßtrompete, Baßklarinette, Posaune, Klavier, E-Gitarre, Kontrabaß, Schlagzeug sind die Instrumente, auf denen das zehnköpfige Timeless Art Orchestra (TAO) Klänge produziert, über die man keinesfalls "keine Worte" verlieren sollte. Übrigens halten sich all die Holmans und Herbolzheimers im begleitenden Faltblatt auch nicht an die Losung, die vielleicht nur meint, daß keine Sänger auf dem ersten Vinyl-Werk des TAO zu hören sind. Letztlich ist es eine harmonisch ausgebuffte Komposition von Martin Schrack über die Form von Gershwins "I got rhythm".
Zum Leidwesen all jener, die schon bei einer Live-Begegnung mit dem TAO das Vergnügen hatten, das Stück ganz zu hören, ist es hier nur die ersten 36 Takte lang und dient als Begrüßungs- wie als Verabschiedungstakte (lausige 32 Sekunden werden uns davon gegönnt.) Keine Frage, daß die restlichen 75 Minuten der CD restlos versöhnen. Da hat eben dieser Schrack noch "Vision" geschrieben, womit er geträumte Bildsequenzen mit musikalischen Mitteln beschreibt. Und Cole Porters "Everytime we say goodbye": Der Klangmaler hat versucht, die Stimmungen und Gefühle beim Abschied von einem geliebten Menschen darzustellen. Beide Unterfangen sind in beeindruckender Weise gelungen, was man getrost auch über die vielen Stimmungen, Klangkombinationen und solistischen Selbstdarstellungen der Kollegen sagen kann. Jazz, der groovt, der swingt, der verständlich und zeitgemäß ist, kam dabei heraus - für viele Geschmäcker zu empfehlen.
Daneben hat vor allem Steffen Schorn, der sein altes, diffiziles Baßsaxophon offenbar noch immer heiß und innig liebt (so verliebt-verloren haucht er nämlich hindurch, seine erfindungsreiche Feder auf der Platte verewigt. Daß aber auch Leute wie Eckhard Bauer und Martin Wiedmann Kompositionen in reifer Tonsprache verfaßt beitrugen, oder Thorsten Wollmann, ein junger Meister der Tonsetzerkunst, macht die CD reichlich besonders. Sie sollte allen Freunden größerer Ensembles und zeitgenössischer zeitloser Musik der nächste Kauf sein. Bei der Gelegenheit können sie sich von der Tatsache überzeugen, daß die Jugendjazzorchester und das Bundesjazzorchester wieder einmal große Talente zusammengebracht und gefördert haben. Kein Grund, die "Staats-Big-Bands" zu fördern? (Peter Stegmaier)

 

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