Fünf Sinne hat der Mensch, einen sechsten und einen siebenten sollte er sich
unbedingt zulegen. Denn Einfühlungsvermögen, Intuition, Instinkt sind diese
Sinne, auf die es dem Freiburger Saxophonisten und Komponisten Matthias Stich
ankommt. Für sein neues Projekt hat er ein Quintett formiert, das zunächst durch
seine ungewöhnliche Besetzung auffällt: vier Bläser (Gary Barone, tp, Mike
Schweizer, ss, ts, Jörgen Welander, tuba) und ein Schlagzeuger (Matthias
Daneck). Der Verzicht aufs Klavier ermöglicht es, Improvisationen und
Kompositionen stärker zu verzahnen, polyphon wirken zu lassen. Den einzelnen
Solisten sind jeweils begleitende Bläser zugeordnet, die improvisieren - auch
dies Stichs Konzept. Dafür hat er Stücke geschrieben, die sich aus verschiedenen
Einflüssen speisen. Neue und Minimal Music finden sich ebenso wie theatralische
Ansätze. "Die Stücke haben", heißt es, "so viel Komposition wie nötig und so
viel Freiraum wie möglich" - den Rest entscheidet der Augenblick, möchte man
hinzufügen. Im Booklet gibt Stich Stichworte zu den einzelnen Stücken, die mit
einer Ausnahme alle aus eigener Feder stammen. Sie sind inspiriert von Maria
Joao ("für mich die Einheit von Intellekt,Seele und Handwerk"), Lee Konitz
("mein Lieblingssaxophonist") oder ausgetüftelten Konstrukten. In ihrer
Polyphonie sind sie überraschend und gehen eigenständige Wege. Selbstredend ist
Kenny Clarkes Titelmelodie der TV-Sendung "Der 7.Sinn" krönender Abschluss eines
beachtlichen Albums. (Reiner Kobe)
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Gut, dass es die Seven Senses jetzt auch auf CD gibt. Die
ungewöhnliche Besetzung dieses Freiburger Jazz-Quintetts mit vier
Bläsern und einem Schlagzeuger wirkt zwar schon im Konzert durch ihre
Klangfarben. Doch was sich in den Kompositionen von Matthias Stich,
hinter den Melodien und den melodiösen Soli von ihm und Mike
Schweizer (Saxofone), von Gary Barone (Flügelhorn) und Jörgen
Welander (Tuba) abspielt, wird beim häuslichen Wiederholen immer
interessanter. Der Titel der CD ist denn auch " mehrschichtig
" - und sie wurde im Freiburger SWR Studio so sorgfältig und
transparent aufgenommen, dass man alle Schichten auch gut hört. (Thomas
Steiner)
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